STUDENTENLEBEN MIT ERNÄHRUNGSSONDE

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Die Studienzeit ist für jeden eine vielseitige Herausforderung — Klausuren bestehen, Freundschaften knüpfen, eine neue Routine entwickeln und erstmals alleine leben, das alles ist ein großer Schritt.

Dazu dann noch eine Ernährungssonde und weitere Fragen und Ängste, die einem durch den Kopf gehen – unabhängig davon, ob Sie schon länger eine Sonde haben oder enterale Ernährung ganz neu für Sie ist. Leider gibt es kein Handbuch fürs Studentendasein, erst recht nicht für das Studentenleben mit Ernährungssonde. Wir haben jedoch einige Tipps, die Ihnen dabei helfen können eine neue Routine und den richtigen Lebensstil für sich zu finden.

Wissen, wohin Sie sich wenden können. Informieren Sie sich, wo sich zum Campus die nächste Klinik oder Notaufnahme befindet. Wenn Sie im Ausland studieren, informieren Sie sich, wo Sie dort medizinisch versorgt werden können.

Gute Planung des notwendigen Zubehörs. Zudem sollten Sie wissen, wo Sie während Ihres Studienaufenthaltes das nötige Zubehör besorgen können. Ob Ihnen ein Familienmitglied Ihr Zubehör zusendet oder Sie es von einem ortsansässigen Lieferanten beziehen – wichtig ist nur, dass Sie Ihre Versorgung im Voraus planen. Wenn Sie Ihre Finanzen planen und sich selbst um die Abrechnung mit Ihrer Krankenkasse kümmern, berücksichtigen Sie die Kosten Ihrer enteralen Ernährung, informieren Sie sich, was von Ihrer Krankenkasse abgedeckt wird und machen Sie sich mit den Erstattungsprozessen vertraut. Bereits im Vorfeld der Hochschulzeit solche Organisationsfragen zu klären, erleichtert Ihnen den Umgang mit vielen Situationen, die Ihnen vor Ort begegnen werden.

Mit Freunden sprechen. Wann und wie Sie wem persönliche Dinge mitteilen, ist allein Ihre Angelegenheit. Es kann hilfreich sein, zum Beispiel den Mitbewohnern Ihrer Wohngemeinschaft oder Tutoren von Ihrer Ernährungssonde und gegebenenfalls auch von den Hintergründen Ihrer Erkrankung zu erzählen – zu Ihrer eigenen Sicherheit. Selbst davon zu erzählen, kann Sie auch vor aufkommenden Fragen bewahren, Missverständnissen vorbeugen und eine Atmosphäre der Offenheit und Ehrlichkeit schaffen, sodass Ihre Mitbewohner Sie besser verstehen und kennenlernen können. Wie Sie vielleicht schon selbst erlebt haben, sind manche Menschen sehr neugierig bei Dingen, die für sie neu oder anders sind als das, was sie selbst kennen. Sagen Sie ihnen, dass eine Ernährungssonde lediglich eine andere Art und Weise ist, Nahrung aufzunehmen und gesund zu bleiben und dass Sie dennoch vieles von dem tun können, was auch die anderen tun. Sagen Sie ihnen, dass Ihre Ernährungssonde sie nicht davon abhalten sollte, Sie bei Ausflügen und Aktivitäten mit einzuplanen.

Auf Ihr Gefühl achten. Vielleicht fühlen Sie sich von all den vielen Veränderungen regelrecht überrannt. Das ist normal und gilt für jeden. Sich durch das soziale Leben zu navigieren kann besonders anstrengend sein. Viele Unternehmungen und Aktivitäten mit Freunden drehen sich um Essen und Trinken. Ist es in Ordnung für Sie, mit der Gruppe auszugehen, aber nicht an allem teilzunehmen? Falls ja – großartig! Tun Sie’s! Falls nein, ist das auch in Ordnung. Das großartige am Studentenleben ist, dass es da draußen immer einen oder eine ganze Gruppe von Gleichgesinnten gibt, denen es ähnlich geht wie einem selbst. Man muss ihn/sie nur finden. Gehen Sie ehrlich damit um, womit Sie sich wohlfühlen und was Sie nicht tun möchten. Dabei können Sie Näheres zu Ihrer Erkrankung erzählen oder auch nicht, das liegt ganz bei Ihnen. Letztlich geht es darum, gut für sich selbst zu sorgen und die richtigen Nährstoffe aufzunehmen. Finden Sie heraus, was richtig für Sie ist. Führen Sie Ihre Nahrungsverabreichung nach Plan durch und so, dass Sie sich gut fühlen. Vielleicht fühlt es sich für Sie besser an, die Verabreichung in Ihrem Zimmer durchzuführen oder es ist ok für Sie, sich dabei in der Cafeteria aufzuhalten oder unter Ihrem Lieblingsbaum, oder während alle anderen an ihren Hausarbeiten sitzen – nur Sie entscheiden das.

Finden Sie andere Sondenträger. Selbst wenn Ihre neuen Freunde Sie unterstützen und einschließen, ist es manchmal einfach wichtig, mit jemandem zu sprechen, dem es ebenso ergeht wie einem selbst. Vielleicht wissen Sie nicht, dass es noch weitere Sondenträger in der Hochschule gibt. Vergessen Sie auch nicht, dass Ihnen der Online-Support stets unmittelbar zur Verfügung steht. Vielleicht schließen Sie Kontakt mit jemandem in Ihrer Nähe. Online-Selbsthilfegruppen auf Facebook und andere Foren können Ihnen helfen, Antworten auf Fragen zu erhalten, die Sie vielleicht haben, oder einfach nur bei dem, was Sie gerade erleben, für Sie da zu sein. Hier einige neue Foren, Seiten und Gruppen, die hilfreich für Sie sein können:

https://themighty.com/

The Mighty ist eine geschützte, unterstützende Gemeinschaft von Menschen mit Gesundheitsproblemen und Menschen, die für sie sorgen.

www.ernaehrungssonden.de

Eine Website für jede Phase und jedes Alter auf Ihrem Erfahrungsweg mit der enteralen Ernährung.

Die Oley Foundation

Diese Organisation bietet der Gemeinschaft der Sondenträger Online-Quellen und Präsenzseminare zu einer Vielzahl an Themen rund um das Leben mit einer Ernährungssonde, die von Sondenträgern, Pflegekräften und Klinikern besucht werden.

Die Hochschule ist ein faszinierender Ort, an dem Sie in vielfältiger Weise lernen und wachsen können. Das Tragen einer Ernährungssonde sollte Sie nicht davon abhalten, Neues zu erforschen. Ihre Sonde verleiht Ihnen die Stärke und Energie, die Sie benötigen, um diesen neuen und aufregenden Abschnitt Ihrer Lebensreise optimal zu nutzen!

Ernährungssonden verleihen Ihnen die Stärke und Energie zu studieren, an Veranstaltungen teilzunehmen und auch am Wochenende lange auszugehen!

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